Die Arten der Firmensanierung lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen, je nachdem, auf welchen Bereich des Unternehmens die Maßnahmen abzielen. Im Allgemeinen gibt es drei Haupttypen der Firmensanierung: operative, strategische und finanzielle Sanierung. Diese können einzeln oder kombiniert angewendet werden.
1. Operative Sanierung
Die operative Sanierung zielt darauf ab, die internen Abläufe und Strukturen eines Unternehmens zu verbessern, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.
Maßnahmen:
- Prozessoptimierung (z. B. Produktionsabläufe, Lieferketten).
- Personalmaßnahmen (Abbau von Überkapazitäten, Weiterbildung).
- Einführung moderner Technologien.
- Reduzierung von Betriebskosten (Energie, Mieten, Materialkosten).
- Verbesserung der Produkt- oder Servicequalität.
Ziele:
- Senkung der laufenden Kosten.
- Verbesserung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.
- Sicherung des operativen Betriebs.
2. Strategische Sanierung
Die strategische Sanierung zielt auf die langfristige Ausrichtung und Marktpositionierung des Unternehmens ab.
Maßnahmen:
- Anpassung des Geschäftsmodells.
- Fokussierung auf profitable Geschäftsbereiche.
- Marktausweitung oder Rückzug aus unrentablen Märkten.
- Neupositionierung der Marke.
- Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen.
Ziele:
- Schaffung eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils.
- Sicherung der Zukunftsfähigkeit.
- Anpassung an veränderte Marktbedingungen.
3. Finanzielle Sanierung
Die finanzielle Sanierung konzentriert sich auf die Stabilisierung der finanziellen Lage des Unternehmens.
Maßnahmen:
- Umschuldung oder Neuverhandlung von Krediten.
- Schuldenschnitt oder Stundung von Verbindlichkeiten.
- Einbindung neuer Investoren oder Kapitalerhöhung.
- Verkauf von Vermögenswerten (z. B. Immobilien, Geschäftsbereiche).
- Verbesserung der Liquidität durch kurzfristige Maßnahmen.
Ziele:
- Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit.
- Reduzierung der Schuldenlast.
- Sicherung der finanziellen Stabilität.
4. Ganzheitliche Sanierung
In vielen Fällen ist eine Kombination aus operativer, strategischer und finanzieller Sanierung notwendig, um das Unternehmen umfassend zu stabilisieren.
5. Vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren
Ein rechtlicher Ansatz, der präventive Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens umfasst, ohne ein formelles Insolvenzverfahren einzuleiten.
Maßnahmen:
- Verhandlungen mit Gläubigern außerhalb eines Insolvenzverfahrens.
- Entwicklung eines Sanierungsplans mit Gläubigerzustimmung.
6. Insolvenzverfahren mit Sanierungsansatz
Wenn ein Unternehmen insolvent ist, können spezielle Verfahren genutzt werden, um die Firma zu retten:
Optionen:
- Eigenverwaltung: Das Unternehmen bleibt unter eigener Kontrolle, begleitet von einem Sachwalter.
- Schutzschirmverfahren: Eine Sonderform der Eigenverwaltung mit einem präventiven Charakter.
- Regelinsolvenzverfahren: Sanierung unter Leitung eines Insolvenzverwalters.
Fazit:
Die Wahl der Sanierungsart hängt von der spezifischen Krise des Unternehmens ab. Oftmals ist ein individueller, ganzheitlicher Ansatz notwendig, der die operative Effizienz, die strategische Ausrichtung und die finanzielle Stabilität berücksichtigt.